Eigentlich müsste man die Frage umdrehen:
Wieso sollte man als Türke KEIN Christ sein können?
Der Islam hat sich erst einige Jahrhunderte nach dem Christentum in der Region, die wir heute als Türkei kennen, ausgebreitet. Dieses Gebiet ist im Grunde sogar eines der wesentlchen Zentren des frühen Christentums.
Könnte es nicht sogar sein, dass es auch heute in der Türkei wieder mehr Christen geben würde, wenn jeder die freie Wahl seines Glaubens hätte?
Fragen zu Jesus
Jesus wird im Islam, wie im Christentum, als der Mahdi (Messias) bezeichnet, der am Ende der Zeit erscheinen wird. Der Koran erzählt auch, dass Maria als Jungfrau und durch den Geist Gottes schwanger wurde. Auch die Wunder und Heilungen die durch Jesus geschehen sind, werden im Koran erwähnt.
Dennoch ist der alles entscheidende Unterschied strittig: Ist Jesus am Kreuz gestorben und – vor allem – ist er von den Toten auferstanden?
Im Islam wird Jesus als großer, von Gott gesandter Prophet verehrt. Auch deshalb kann nicht geglaubt werden, dass Er den Tod eines Verbrechers sterben musste. Ist es aber nicht so, dass gerade dann, wenn sich Gott selbst – doch ganz als Mensch – opfert, etwas ganz Besonderes geschehen ist?
Kann Gott mehr geben, als das was er am meisten liebt?
Muss seine Liebe zu uns nicht noch um einiges größer sein, um dieses Opfer zu bringen?
Kann Gott das Universum erschaffen haben?
Der Koran sagt Ja: Sure 32,4
Kann Gott (durch seinen Geist) einer Jungfrau ein Kind in dem Leib geben?
Der Koran sagt Ja: Sure 3,47 und 66,12
Ist es möglich, dass Gott einen Toten lebendig macht?
Der Koran spricht in ca. 80 Versen von der Auferstehung der Toten.
Wieso sollte Jesus also nicht auferstanden sein?
Fragen zu Bibel und Koran
Für uns stellt sich die Frage anders: Wieso sollte Mohammed wirklich der letzte und abschliessende Prophet des einen lebendigen Gottes sein?
Wir glauben, dass Gott auch heute noch durch Menschen redet, sie beauftragt und in besonderer Weise dafür ausstattet. Doch alle Propheten hatten Fehler, niemand war ohne Sünde. Wirklich niemand?
Doch, einer war es! Selbst der Koran sagt in Sure 19,19, dass Jesus ohne Sünde war. Ist das nicht wirklich erstaunlich?
Jesus werden durch den Koran auch Wunder zugeschrieben – im Unterschied zu Mohammed. Ich finde das wirklich bemerkenswert, Du nicht?
Diese Frage muss in mehreren Teilen beantwortet werden:
- Als Christen glauben wir (wie auch die Muslime) daran, dass Gottes Wort nicht verändert werden kann. Gleichzeitig verstehen wir es aber auch so, dass die Schrift sinngemäß auszulegen ist – nicht wörtlich. Somit sind Abschreibefehler, Ungenuigkeiten und sogar Einfügungen oder Auslassungen nur dort problematisch, wo sie wirklich auch den Sinn des Ganzen verändern würden.
- Wir glauben (anders als Muslime) an einen lebendigen Gott, der uns in unserem Leben nah sein möchte. Wir sprechen dabei von einer persönlichen Beziehung zu unserem Schäpfer. Sein Wort berichtet uns zwar ausführlich über sein Wesen und sein Handeln, doch richtet sich unser Glaube nicht an ein Buch, sondern an eine Person: nämlich den auferstandenen Jesus Christus.
Verschiedene Fragen zum Christentum
»Nur einer ist Gott« oder »Gott ist einer« stimmt für uns Christen genauso wie im Islam. Es heisst aber auch: „Gott ist Liebe“. Doch wie soll sich Liebe äussern, wenn kein Gegenüber da ist? Im Wesen Gottes ist schon Gemeinschaft.
Die Rolle der Maria – ob sie nun angebetet wird oder nicht – wird oft ziemlich überbewertet. Viele Christen schenken ihr überheupt keine besondere Beachtung. Und die es tun, sehen in ihr ein Vorbild im Glauben (wie auch der Koran).
Sie ist auf jeden Fall kein Teil des dreieinigen Gottes (dem Vater, Sohn und Heiliger Geist). Das ist auch in allen christlichen Kirchen so.